Dienstag, 6. September 2011

Ein unerwartet willkommener Gast

Der schuppige Einband des Buches fühlte sich rau an als er mit der Hand darüber strich. Er dachte nach, 10.000 Gold waren eine stattliche Summe. Allerdings eher lächerlich im Vergleich zu dem Gegenwert den er erhalten sollte. Also willigt er ein und verabredete mit dem Alchemisten, dass er in zwei Tagen wiederkommen und die Übersetzung abholen würde. Beim Verlassen des  Ladens konnte er nicht umhin festzustellen, dass ihn ein Anflug von Nervosität bei dem Gedanken an die bevorstehende Zeit überkam. Aber es gab noch viel vorzubereiten und der Winter nahte.
So in Gedanken hätte er fast den Mann  übersehen, der im Eingang seines Hauses auf ihn wartete. Der Mann trug einen breitkrempigen Reise-Hut und einen langen ledernen Mantel mit hohem Kragen. In seinem Gürtel hingen beunruhigend zwei lange Dolche, elfischer Schmiedekunst und auf den Ellenbogenlangen Handschuhen erkannte er die Zeichen der Inquisition!
Er spürte wie sein Puls schneller wurde.
"Seid gegrüßt Fremder!" brauchte er mit erstaunlich ruhiger Stimme hervor.
"...und Osiris schütze euch, Krämer!" antwortete der Fremde.
"Was kann ein einfacher Krämer wie ich es bin für einen Edlen wie euch tun?" dabei neigte er seinen Kopf dem Fremden als Zeichen der Untergebenheit entgegen.
"Ich habe etwas mit euch zu besprechen, etwas das nicht für die Ohren der Straße bestimmt ist, wenn ihr versteht!"
"Nun, wenn das so ist, dann darf ich euch in mein bescheidenes Haus bitten, wo wir alles weitere miteinander besprechen können." katzbuckelte er und ging im Geiste die Fluchtwege sowie Waffenverstecke im Haus durch. Als er dabei kurz aufblickte, wusste er, dass es zwecklos war. Der Fremde starrte ihn aus freundlichen, aber kühlen blauen Augen an. Augen, die durch ihn hindurch bis in seine Seele sahen. Mit dem Widerspruch von Furcht und einer seltsamen Freunde auf das Gespräch mit dem Fremden sowie dem Gefühl einer innigen Verbundenheit ihm gegenüber (er kannte den Mann doch nicht einmal 1 Minute oder doch länger?) traten die beiden Männer in die Diele des Hauses Nummer 16.
Aber als sie in der Wohnstube platznahmen regte sich in ihm eine alte Stimme. Etwas  das er vergessen hatte und mit einem mal kamen die Erinnerungen zurück, uraltes Wissen. Überwältigt von diesen Erinnerungen atmete er hörbar aus, als hätte ihm jemand einen Schlag in die Magenkule versetzt. Er wusste nun was zu tun war und blickte dem Fremden mit einem neun grimmigen Lächeln auf den Lippen entgegen. " Nun, womit kann ich euch dienlich sein, Herr?" schnurrte er.
 "Ich hatte gehofft, ihr würdet euch erinnern“, raunte der Mann, "mein Name ist...."

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