Mittwoch, 10. September 2014

Darksiders IV - Ketten des Krieges

<Als er den schmalen Pfad durch den Wald ins Tal hinab kam, bemerkte er die Rauchsäulen, die vom Fluss aufstiegen, zunächst nicht. Er hatte an diesem Tag bei der Jagt großen Erfolg gehabt und war in Gedanken bei seiner Prüfung zur Aufnahme in die Männergesellschaft des Clans. Am kommenden Vollmond würde es soweit sein. Er hatte sich gut drauf vorbereitet  und war zuversichtlich, dass er seine Familie mit Stolz erfüllen konnte. Doch als er den Waldrand erreichte lösten sich all diese Gedanken in Rauch auf. In den Rauch der geschleiften Siedlung, die vor ihm lag. Die Häuser waren fast alle ausgebrannt und ihre Überreste ragten wie die schwarzen Finger der Toten aus der Erde.

Als er den Dorfkern erreichte, erblickte er die Quelle der immer noch starken Rauchentwicklung. Auf dem Platz hatte man die Leichen der Bewohner zusammengetragen, sie von ihren Köpfen befreit und angezündet. Die Häupter der seinen waren um den Scheiterhaufen herum auf Lanzen gespießt zur Abschreckung aufgestellt worden. Auf der Straße zum Ausgang der Siedlung wurde er einer aus Körpern improvisierten Standarte gewahr, die zwei Manneslängen in den Himmel ragte. Auf dem blutdurchtränkten Banner war das Zeichen des Blutfang Clans, ein roter Wolfsschädel mit nach unten gekreuzten Speeren, zu erkennen. Der Clan gehörte zu den marodierenden Nomaden-Clans der nördlichen Gebiete. Was die Horde hier, soweit im Süden, wollte war völlig unklar.

Clanmitglieder im Kampf zu verlieren war ehrenvoll, sie aber wie Vieh zusammen zu treiben und dann abzuschlachten war eine Gotteslästerung und verlangte nach Rache. Bei diesen Gedanken, die sich in sein Bestürzten und seine Trauer mischten, spürte er wie sich der Hass in seinem Inneren Bahn brach. Sein Blut entflammte und sein Rasen und Wüten zwischen den Ruinen des Dorfes dauerte bis zum Abend an.

Völlig ausgebrannt schlief er schließlich neben dem qualmenden Scheiterhaufen ein.

Am Morgen wurde er unsanft von einem Stiefel in seinem Gesicht geweckt.

"Gashgarr, diezer hier lebtz noch, gnarr! Ladet ihn zu den anderen - schnell - LOZ macht schon ihr Maden!"

<Er als er zu sich kam, packten ihn Hände, wie Schraubstöcke, und trugen ihn zu einem der Käfigwagen am Fluss hinüber. Zu erschöpft, um sich zu wehren hörte er noch die Stimme des Truppführers bevor ihm ein harter Schlag erneut die Besinnung raubte:>

"hrhr <husten> keinz Weibchen und Brutling unter den Toten zu sehn. Bezzer Du bizt weggemacht, als bei denen Gefangener, grash! Zag ich immer -  Weiter, nu macht schon, wir habn nicht ganzen Tag zeit....Gashgarrr!"

Als Du das nächste Mal zu Dir kommst, ist Dein linkes Auge blutverklebt un der Tag neigt sich gerade dem Ende zu. Der Boden unter Dir ruckelte und schwankt im Takt der Lehmstraße auf der sich der Wagen stetig nach Norden arbeitet. Durch die groben Bretter des Bodens kannst Du die Straße unter Dir erkennen und dennoch ist der Boden des Käfigwagens durchtränkt von den Exkrementen der Generationen von Gefangenen vor Dir. Du bist nicht alleine, im Wagen kannst Du noch an die sechs weitere Gestalten erkennen. Jede für sich zusammengekauert und letagisch vor sich hinstarrend. So beginnt Dein langer Weg nach Urgir..>

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen