Donnerstag, 11. September 2014

Darksiders V - Bund der Dunkelheit

<Die Ausläufer des Gebirges ragten noch hoch über ihnen auf, als die zwei Männer den Fluss am Ausgang des Tals erreichten. Von hier aus führte ihr Weg noch gut zwei Tage weiter in die Wildnis, bis sie ihr Ziel erreichen würden.

Sie waren ein ungleiches Paar in dieser Gegend und das in jeder Hinsicht. Der eine von ihnen trug die Gewandungen eines Arkanisten. Eine dunkelgraue Stoffhose steckte in geschnürten Stiefeln aus Robbenfell. Der Rest der dürren Gestalt war in eine knielange ärmellose Lederkutte mit hohem Kragen gekleidet, die einem Mantel gleich, über einen Kaftan mit weiten Ärmeln und einer langen Kapuze getragen wurde. Die Kutte selber schien aus einer Vielzahl von Taschen zu bestehen, die Platz für Allerlei Dinge boten und jede mit einem anderen Symbol verziert war. Die Kapuze des Kaftan trug der Dünne weit ins Gesicht gezogen. Außer einem schmalen Langdolch, der in einer Scheide am Gürtel hing, war er unbewaffnet.

Die andere Gestalt war breitschultrig und trug das lange schwarze Haar eng am Kopf nach Hinten zu vielen kleinen Zöpfen geflochten. Das Gesicht wurde durch einen schwarzen mit vereinzelten silbrigen Strähnen durchzogenen Bart dominiert, der ebenfalls kunstvoll in kleine Geflechte unterteilt war. Winzige Fetische und Totemsymbole zierten die Strähnen am Haupte des Mannes. Sein Gesicht war wettergegerbt und kampfgezeichnet. Der schwarzer Reiseumhang bedeckte einen kunstvollen Schuppenharnisch im Stil der Lindwurm Reiche und ein Grimgaardhelm hing seitlich am Sattel seines grauen Hengstes herunter. Auch er trug die für das Wrynngaarder oder auch Norfolk, wie sie sich selber nannten, typischen Robbenstiefel. An den Satteltaschen war ein großer Skjold, ein Nordmannenschild, befestigt. Die Ausrüstung wurde durch zwei am Gürtel mit Laschen aus Leder befestigten Bartäxten und einer auf dem Sattel befestigten doppelköpfigen Bryntroll-Axt komplettiert.

Die beiden Männer lenkten ihre Pferde flussabwärts in den Wald. Am zweiten Tag nachdem sie den Pass überquert hatten, setzte schwerer Regen ein und das Gelände begann wieder anzusteigen. Gegen Mittag kamen sie an einem schräg aus dem Boden ragenden Monolithen vorbei, der trotz starker Verwitterung noch die Zeichen der Altvorderen aufwies.

"Wir sind auf dem richtigen Weg" <sagte der breitschultrige und grinste dabei zufrieden - Sie hatten seit Stunden nicht gesprochen> "Ich schätze wir werden die Kavernen zum Abend hin erreichen. Dort ruhen wir uns aus und am Morgen beginnen wir dem Aufstieg."

<Sein Begleiter nickte nur kurz mehrfach mit dem Kopf zur Bestätigung.>

<Die Sonne begann bereits hinter den hohen Bergkämmen im Norden zu versinken, als die beiden Reiter eine zerklüftete in Stufen ansteigende Felswand am Ende eines schmalen Tals erreichten. Die Felswände zu beiden Seiten spranken hier und da ein ganzes Stück hervor und boten so genügend unterschlupf für die Männer und ihre Pferde in der kommenden Nacht. Als das Lager hergerichtet war, entzündeten sie eine kleines Feuer zu ihren Füßen an dem sich beide niederließen.

"Du wirst morgen Deine ganze Kraft brauchen". Leg Dich hin und finde etwas Ruhe. Ich übernehme die Wache." <Schlug der breitschultrige vor, während er die Klingen seiner Äxte kontrollierte. Wieder nickte der andere nur stumm.>

<Der Tag begrüßte die beiden Männer mit einem kräftigen Regenschauer, der bereits seit den frühen Morgenstunden anhielt.

"Sieh, die Götter des Lichtes weinen heute Dir zu ehren. Sie wissen, dass sie wieder eine Seele verloren haben, hrhr.."<bei diesen Worten spukte er bedeutungsvoll auf die Steine zu seinen Füßen.>

"Heute meint Ihr? Entschuldigt, aber Euer Sinn für Ironie war mir bislang verborgen geblieben" <Bei diesen Worten grinste er seinen Begleiter schmallippig an. Seine Stimme war die eines jungen Mannes und doch lag in ihr ein kalter Nachhall, der einem die Nackenhaare aufstellen lies.

"hrhrhr harhar hrhr..."<Das lange kehlige Lachen des breitschultrigen hallte zwischen den Felsen der Schlucht wieder und mit einem freundschaftlichen Klaps auf den Rücken, der sein Gegenüber einige Schritte nach vorne trieb, läutete er den Aufstieg ein.>

"Komm nun, Du schindest Zeit, ich will in der Dämmerung nicht mehr hier rumklettern müssen!"

<Gute zwei Stunden später hatten die beiden die letzten Klippen zu einer breiten Spalte in der Felswand über ihnen erklommen. Die Spalte führte in eine Kaverne die tief in den Berg hinein führte. Das natürliches Gebilde aus aneinander gereihten Tropfsteinhöhlen endet in einer Grotte, deren Ausmaße wahrlich gewaltig waren. In der Mitte lag ein See, dessen Wasser kristallklar war. In dem Sees lag eine flache Insel auf der acht Monolithen einen Kreis bildeten. Der Raum zwischen Ihnen war, bis auf eine schildgroße kreisrunde Vertiefung im Zentrum, vollkommen glatt.

"Den Rest musst Du alleine schaffen. Ich warte hier auf Dich" <Die Stimme des breitschultrigen Gefährten klang auffordernd und duldete keinen Widerspruch.>

<Der andere nickte wieder nur und trat an die steinige Uferkante des Sees. Dort erhob er eine Hand, in der sich ein faustgroßer Edelstein befand und flüsterte konzentriert einige magische Worte. Der See begann zu brodeln und aus dem Grund hoben sich Steinplatten an die Oberfläche. Trockenen Fußes erreichte der Mann sein Ziel. "Anbarr Rogon - Der Abyss-Stein" war seit jeher Ort der Prüfungen für Novizen des Ordens. Nur wer die Prüfung bestand kehrte wieder ins Tageslicht zurück.>

<Mit einem tiefen Atemzug kniest Du Dich auf den Steinboden der Insel, öffnest die lederne Tasche mit Deinen magischen Reagenzien und beginnst mit den Vorbereitungen zur Prüfung, auf die Du Dich die ganzen letzten Jahre vorbereitest hast...>








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