Donnerstag, 11. September 2014

Darksiders VI Spin Off: The wild Hunt

<Der Morgen war noch jung. In der Nacht war der Ostwind über die Ebene und den Wald gefegt. Die Luft war rein und klar, bar der Verschmutzungen von schwülen Spätsommertagen, wie sie seit Wochen hier auftraten. Der Winter würde kommen und schickte den Herbst einem Herold gleich voraus. >

<Im Lager der  Karavane erwachte gemächlich das Leben. Am heruntergebrannten Feuer saß eine Wache, ihr Kopf war auf den Brustkorb gesungen, während das Gewicht des restlichen Körpers nur von dem in den Boden getriebenen Speer am Umkippen gehindert wurde. Eine andere Wache war neben dem Rad des ersten Wagens zu liegen gekommen, neben ihr ein leerer Krug Met. Ein Vermächtnis des letzten Abends an dem ein lukratives Geschäft gefeiert worden war. >

<Die letzten beiden Wächter hatten die Nacht in den Wagen, bei den Wanderhuren verbracht, welche sie für die Feier bezahlt hatten und mit in die nächste Siedlung nahmen. Krieg versprach Geld in diesem Gewerbe und die "Damen" waren auf ihre Weise sehr geschäftstüchtig. Die Händler schliefen noch und dies würde sich aller Erfahrung nach auch nicht bis zum Mittag ändern, da die Letzten von Ihnen erst kurz vor Sonnanaufgang ihr Nachtlager aufgesucht hatten.>

<Die Wachen begleiteten die kleine Karavane bereits seit Monaten. Sie waren sowohl gut ausgebildet, als auch gut gerüstete Söldner. Nach Abschluss der Handelsfahrt war die Hälfte von ihnen ausbezahlt worden und hatte die wohlverdiente Ruhepause bereits in der letzten Stadt der Reiseroute angetreten. Die übrigen vier Wachen wollten zusammen mit den leeren Wagen weiter nach Norden, um sich dem Söldnerheer anschließen zu können. Ein lohnenswertes und ebenso ruhmreiches Vorhaben nach etlichen Wochen, in denen Sie als Wachhunde der Händler gedient hatten.>

<Von einer baumbestandenen Hügelkuppe aus, keine 100 Schritte entfernt,  beobachtete eine Gestalt die Szenerie mit großer Aufmerksamkeit. Der Beobachter hatte die Karavane die letzten Tage über verfolgt und auf exakt diesen Moment gewartet, nachdem sie in der letzten Taverne durch Zufall auf die Gesellschaft der Händler und dem Gegenstand seiner Begierde erfahren hatte.>

<Als eine der Wachen ihrem morgendlichen körperlichen Bedürfnis folgte und sich vom Met der letzten Stunden an einem Baum direkt vor dem Versteck des Beobachters am Waldrand erleichterte,  schlug er wie eine Schlange zu. Eine kurze kraftvolle Bewegung beförderte einen Wurfdolch direkt in die Stirn des Wachmanns, der fast lautlos in die Farne des Unterholzes sank.
Danach eilte der Angreifer, sich zwischen den Büschen duckend, zu dem ersten der drei Wagen. Er blieb ein zwei Herzschläge lang hockend hinter dem Wagen und lauschte auf die Geräusche aus seinem Inneren. Die röchelnden und schnaufenden Schlafgeräusche ließen ein Grinsen auf seinem Gesicht zurück. Viel zu einfach! Mit einem Dank an den Gott der Diebe und Mörder schlüpfte er um den Wagen herum zur herunter gebrannten Feuerstelle.>

<Die Wache veränderte nur Ihren Herzschlag, nicht aber ihre Position, als der Dolch in ihr Genick eindrang und sie an die Ufer des Styx beförderte. Genau so erging es der dritten Wache, die am Wagenrad eingenickt war. Im mittleren Wagen schlief die letzte der Wachen zusammen mit zwei der Wanderhuren. Geschickt lupfte der ungebetene Gast die Wagenplane zur Seite und schlüpfte in das Innere Des Wagens. Die letzte Wache zuckte nur leicht, als der Langdolch unterhalb ihres Kiefers in den Schädel eindrang. Die beiden Frauen quittierten dies mit einem etwas ärgerlichen Wegdrehen und rollten sich fast synchron seitlich zusammen, wobei sie die Felle enger um ihre Körper zogen. So leise, wie er gekommen war, so leise verließ die Gestalt den Wagen wieder. Sein Ziel war nun der erste der Wagen, in dem die Händler schliefen. >

<Nach einigen Momenten kam er geschmeidig zurück aus diesem Wagen geklettert, verharrte kurz im Schatten des Räder, stand dann auf und wog abschätzend eine Art ledernden Köcher in seinen Händen. Zufrieden verstaute er diesen an einem Gurt, der seinen Oberkörper, einer Schärpe gleich, umfasste und ansonsten einer Vielzahl von Messern halt bot. >

<Er würde hierfür einen stattlichen Preis in der Stadt erzielen, dachte er zufrieden.>

<Als er sich zum Gehen wandte registrierten seine Sinne gerade noch das Geräusch, als der Pfeil bereits seinen Schädel durchschlug. Die Gelenke gaben dem Gewicht seines Körpers nach und der Leichnahm sackte in das Gras zwischen dem ersten und zweiten Wagen. >

<Von der Hügelkuppe auf der er eben noch selber gelauert hatte, stand eine schlanke Gestalt, die ihren Bogen senkte. Ein Nachtgrüner Kapuzenumhang verdeckte das Gesicht des Schützen, gab aber den Blick auf eine kunstvoll gearbeiteten schwarze Lederrüstung preis, die ihrerseits einen drahtigen Frauenköper schütze.
Die Bogenschützin legte einen weiteren Pfeil auf die Sehne und überbrückte die hundert Schritte bis zum Lager. Eilig prüfte Sie die Wachen auf Lebenszeichen. Als sie sich vergewissert hatte, dass keiner der beiden Männer vor den Wagen mehr am Leben war, kletterte sie in den mittleren und vollendete das Werk ihres Vorgängers mit zwei Pfeilen. Ein Blick in den Wagen mit den Händlern genügte ihr offenbar, um sich vom Gesundheitszustand der Insassen zu überzeugen.
Als sie wieder von den Wagen zurückkehrte, nahm sie dem ersten Angreifer einen Großteil seiner Ausrüstung, als auch den ledernden Köcher ab, der zuvor schon gewaltsam den Besitzer gewächselt hatte. Anschließend entfernte sie mit ihrem Langmesser dem Mann einen Teil der Haut am linken Unterarm, die mit einem komplizierten Muster tättowiert war. Die Haut verstaute sie sorgsam in einer Tasche an ihrer Seite>

<Danach plünderte sie eilig alles was es sich hier zu plündernden lohnte, vergoss reichlich Lampenöl in den Planwagen und zündete diese abschließend an.>

<Zufrieden blickst Du auf Dein Werk und freust Dich bei dem Gedanken an den Lohn für die  Trophäe und an das Lob Deines Meisters, sobald Du zurückkehrst... >

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